Kloster Maria Laach
Wandern und mehr 2025 - in und um das Kloster Maria Laach
Gemeinsam waren sie unterwegs: 28 „Pilger der Hoffnung“ – denn das Motto des Heiligen Jahres der katholischen Kirche bildete dieses Mal die Überschrift.
Als Pastoralreferent Werner Görg-Reifenberg im Jahr 2007 seine persönliche Freude am Wandern mit seiner Tätigkeit als Seelsorger verband, da ahnte er nicht, dass dieses „neue Format“ sich über Jahre einer großen Nachfrage in Bad Homburg und Friedrichsdorf erfreuen sollte.
Prägend ist zunächst, dass er mit den Teilnehmern am Freitagnachmittag ein Kloster aufsucht, um dort bis Sonntag Gast zu sein. „Fast immer ist es möglich, dass ein Mitglied der jeweiligen Ordensgemeinschaft uns am Freitagabend von seiner bzw. ihrer persönlichen Berufung erzählt, den jeweiligen Orden vorstellt und vom konkreten Tagesablauf berichtet. Mit Pater Elias ergibt sich – wieder einmal - ein lebendiger Austausch.
“Wandern und mehr bietet Raum für persönlicheThemen, für eine Auszeit vom Alltag: jede/r für sich. Zudem bietet sich die Möglichkeit zum Austausch mit anderen, zum Erzählen, zum Zuhören, zur Weggemeinschaft – jeder so weit wie er oder sie möchte. Es entwickelt sich oft besondere Zeit, die sonst nur selten so erfahren wird.“
In diesem Jahr die Benediktinerabtei Maria Laach in der Eifel. Gegründet 1093, ist sie ein herausragendes Beispiel romanischer Baukunst und bis heute ein lebendiges Zentrum klösterlichen Lebens. Am Ufer des Laacher Sees gelegen, verbindet sie geistliche Tradition mit kulturellem Engagement.
Am Rande der Vulkaneifel gelegen bietet das Kloster uns einen sehr guten Ausgangspunkt für unsere Wanderungen: Nach einem geistlichen Impuls gehen wir am Samstag los, immer wieder ergänzt durch spirituelle Impulse, Anregungen zum Nachdenken oder zum Austausch beim „walk and talk“. Ein Beispiel: Wo, wie und wann sind mir andere Menschen in meinem Leben zu wichtigen Begleitern geworden? „Es muss ja nicht gleich ein Engel gewesen sein“ Was war die Motivation des Begleitenden? War es seine/ihre Persönlichkeit, Haltung, berufliche Professionalität oder vielleicht seine/ihre christliche Prägung?
In diesem Jahr gibt es am Abend etwas ganz Besonderes: Pater Norbert führt uns durch die Historische Bibliothek: es ist überwältigend (s. Foto). Heute zählt die Bibliothek etwa 260.000 Bände. Der historisch wertvollsten Handschriften und Bücher sind im neuen, klimatisierten Räumen gelagert.
Typisch ist auch, dass der Tag nicht einfach so zu Ende geht, sondern dass wir in der Runde gemeinsam abschließen, meistens mit ein paar ruhigen Tanzschritten. „Was hat mich angesprochen? Wo bin ich hängen geblieben? Was ist mit mir gegangen/geht mit mir? Was nehme ich mit? von den Impulsen des Tages? Nicht unerwähnt soll bleiben, dass es auch in der Abtei Maria Laach ein gutes Klosterbier gibt, an dem sich die Wanderer abends erfrischen können – natürlich gibt es auch andere Getränke.
Um 5.00 Uhr läuten zum ersten Mal die Glocken, um 5.30 Uhr beginnt das Morgengebet – die Frühaufsteher der Gruppe lassen sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Viele besuchen die Hl. Messe um 7.15 Uhr. „Wenn wir als Pilger unterwegs sind – Wer und was gibt Orientierung?“ mit dieser Frage beginnt der Impuls nach dem Frühstück. Wir richten unseren Blick in die verschiedenen Himmelsrichtungen, zur Sonne und zum Schluss nach oben in den nur leicht bewölkten Himmel.
„Wandern und mehr“ – Viele der Teilnehmenden sagen, dass ihnen die kurze, aber dichte Auszeit wieder ein Lichtpunkt war in ihrem Lebensalltag. Einige fragen gleich, wann und wohin es im nächsten Jahr geht. „Mehr als 28 Teilnehmende können leider nicht mitkommen, die Gruppe ist schon maximal groß“. Mein ausdrücklicher Dank gilt Peter Pataky, der seit einigen Jahren die Organisation übernommen hat und als Wanderführer voraus geht. Das Wandern und die geistlichen Impulse binden eine Einheit, es ist eben „Wandern und mehr“
Werner Görg-Reifenberg, Pastoralreferent
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